Altstadt Dresden · Dresdner Neumarkt · Wiederaufbau und Rekonstruktion Quartier VII/2

Vorgeschichte des Jüdenhof Dresden.

Elbflorenz - eine Perle europäischer Architektur

Den maßgeblichen Grundstein für den Glanz dieser Stadt und die allgemeine Bewunderung verdankt die Residenzstadt Dresden vor allem dem Kurfürsten August I - genannt „der Starke“ (1670 - 1733). Er war es, der mit zahlreichen pompösen Bauten im Stile des Barock seinem großen Vorbild, dem französischen Sonnenkönig, nacheifern wollte und dazu Europas beste Baumeister, Künstler und Handwerker nach Dresden holte. In dieser Zeit wurden neben Schloss und Zwinger auch zahlreiche Bauten am Dresdner Neumarkt errichtet.


Zahlreiche Barockfassaden prägten das Bild des Neumarktareals. Bis zur Zerstörung 1945 galt der Neumarkt als ein geschlossenes Ensemble des bürgerlichen Barocks von weltweitem Rang. Lediglich das Johanneum und die Frauenkirche als Ruine blieben erhalten. Die Ruinen aller anderen Gebäude wurden später vollständig abgetragen.


Anfang der neunziger Jahre haben die Dresdner begonnen, gemeinsam mit mutigen Investoren den Neuaufbau von Neumarkt und Frauenkirche in Angriff zu nehmen. Die Neubebauung zielt auf die Rekonstruktion vieler historischer Gebäude, Gebäudegrundrisse und barocker Fassaden, die den Reiz des Neumarktes ausmachten.


Der Jüdenhof mit Dinglingerhaus und Trierschem Haus

Zu den wohl bewundernswertesten Barock-Bauten im Herzen der Residenzstadt gehörte ein um 1710 nach Plänen vom Zwingerbaumeister Daniel Pöppelmann errichtetes Wohnhaus am sogenannten Jüdenhof. Um 1716 von Georg Christoph Dinglinger, einem Mitglied der berühmten Goldschmiede-Dynastie, übernommen, verdankt es diesem noch heute seinen Namen und gehört zu den kunsthistorisch bedeutendsten Bauten aus dieser Zeit.


Ganz besonderer Bewunderung erfreuten sich von jeher der einmalige Balkon an der Nordost-Seite mit seinen großzügigen Fenstern und Blick zur Frauenkirche. Verschwenderische Stuckverzierungen der Fassaden unterstreichen eindrucksvoll die Besonderheit dieses Hauses.


Das „Triersche Haus“, ein wertvoller Bau des Frühbarock, errichtet um 1695 an der Sporergasse, zeichnete sich besonders durch seinen prachtvollen dreigeschossigen Erker sowie durch seinen einzigartige großzügige Grundriss aus. Das Gebäude umschloss als vierflüglige Anlage einen annähernd quadratischen Innenhof, die Wohnungen waren schon damals sehr geräumig und repräsentativ ausgeführt.


Bildquellen:

SLUB Dresden / Abt. Deutsche Fotothek
» arte4D, Andreas Hummel